Wann ist eine Fettabsaugung beim Lipödem sinnvoll?
Die in der Überschrift gestellt Frage nach dem Sinn einer Fettabsaugung (Liposuktion) bei einem Lipödem lässt sich ganz einfach beantworten: immer! Denn längst hat sich herumgesprochen, dass es die einzig wirkungsvolle Methode ist, die krankhafte Fettvermehrung an Beinen, Hüfte, Gesäß und manchmal sogar an den Armen zu beseitigen. Selbst die Krankenkassen haben mittlerweile festgestellt, dass eine Operation auf Dauer günstiger ist als eine konservative Therapie (z.B. eine Lymphdrainage) und haben die Fettabsaugung bei Lipödem ab Stadium 3 zur Kassenleistung deklariert. Zudem verhindert ein frühzeitiger Eingriff gefährliche Folgeerkrankungen wie Lymphödeme, Besenreiser und offene Beine.
Fettabsaugung bei Lipödem / Lymphödem: KURZ-INFO
Was ist eigentlich ein Lipödem?
Auch wenn in Deutschland ca. 3,8 Millionen Menschen (überwiegend Frauen) unter dieser Krankheit leiden, ist sie lange vernachlässigt worden: Unter einem Lipödem versteht man die unkontrollierte Vermehrung von Fettzellen (Fettgewebsvermehrung) bzw. , eine chronische Fettverteilungsstörung, vorwiegend in den unteren Extremitäten (z.B. am Oberschenkel). Die Ursachen sind noch ungeklärt, eine Vererbung wird vermutet. Das Lipödem tritt bei Frauen meist ab der Pubertät oder nach einer Schwangerschaft auf, deshalb werden hormonelle Gründe angeführt.
Da sich zwischen den Fettzellen noch Wasser einlagert (Wassereinlagerungen), kommt es zu zahlreichen Beschwerden: Die Haut der Betroffenen ist berührungs- und druckempfindlich, Blutergüsse (Hämatome) entstehen sehr schnell, der Unterkörper wird von einem Spannungs- und Schweregefühl dominiert. Während der zweiten Tageshälfte schwellen die Beine an, das Gehen wird beschwerlich.
Das Lipödem wurde bisher oftmals mit Adipositas verwechselt und deshalb falsch behandelt. Meist kommen bei betroffenen Frauen Kompressionsstrümpfe zum Einsatz, die jedoch nur einige Symptome kurzzeitig beseitigen, aber nicht das gesamte Krankheitsbild und die somit den weiteren Verlauf nicht aufhalten können. Das kann glücklicherweise eine Liposuktion, die – je nach Aufwand – in mehreren Schritten durchgeführt wird.
Was passiert vor und bei der Fettabsaugung?
Da ein Lipödem mehrere Körperteile betreffen kann, ist vorab ein ausführliches Beratungsgespräch und eine eingehende Voruntersuchung durch unsere Ärzte notwendig. Dabei muss u.a. abgeklärt werden, ob eventuell eine Adipositas oder ein Lymphödem vorliegt. Wird ein Lipödem diagnostiziert, kann die Absaugung des Lipödems mit der Tumenszenzmethode (Tumeszenzlösung) oder der Wasserstrahltechnik durchgeführt werden. Bei beiden Eingriffen bzw. Techniken wird eine Flüssigkeit in das Gewebe injiziert, die die Fettzellen aus dem Fettgewebe löst. Beides wird über ein Vakuum durch feine Kanüle abgesaugt. Dies geschieht meist unter lokaler Anästhesie (ohne Vollnarkose), so dass kaum bis gar keine Schmerzen wahrzunehmen sind und die Patientin direkt nach der Operation des Lipödems wieder aufstehen kann.
Was muss ich nach der Liposuktion beachten?
Das aktive Muskelspiel bleibt während der Operation erhalten. Ein Kompressionsmieder bzw. -strümpfe sorgen dafür, dass die Haut sich rasch strafft und dass sich keine Dellen bilden. Unmittelbar nach dem Eingriff ist bei den Patientinnen bereits eine Linderung des Druckschmerzes zu verspüren, die Ödem- und Hämatomneigung geht ebenfalls direkt zurück. Hautschäden werden reduziert oder ganz beseitigt und das Gangbild optimiert. Aus der Schmerzfreiheit und besseren Beweglichkeit resultieren ein gestärktes Selbstbewusstsein und eine erhöhte Lebensqualität.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, welche Erfahrungen andere Patienten mit unserer Praxisklinik und unseren ästhetischen Chirurgen gemacht haben und welche Ergebnisse sie von der Fettabsaugung eines Lipödems berichten, empfehlen wir Ihnen einen Blick auf unser Profil bei Provenexpert.
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